Rückblick: Mariä Himmelfahrt in unserer Pfarrei

Die kfd-Frauen haben an Mariä Himmelfahrt zu einer Andacht mit Kräuterweihe eingeladen. Über 30 Besucher und Besucherinnen nahmen die Einladung am 15. August gerne an und machten sich auf den Weg in die St. Hedwigs-Kirche nach Böhlitz-Ehrenberg. Bettina Schöbel fand als Gottesdienstbeauftragte gute Denkanstöße zum Leben von Maria. Statt gesprochener Fürbitten gab es die Möglichkeit, selbst Anliegen und Bitten zum Altar zu bringen und dabei Weihrauchkörner auf vorbereitete glühende Kohlen zu legen. Im Anschluss lud die kfd zum alljährlichen Sommerfest ein – eine schöne Gelegenheit, das Gedenken an Maria ausklingen zu lassen und die kfd vorzustellen.

Mariä Himmelfahrt – was feiern wir da?

In der Heiligen Schrift wird die Himmelfahrt Mariä nicht erwähnt und wir erfahren aus den Evangelien überhaupt sehr wenig über Jesu Mutter. In den nicht-biblischen Schriften und den Apokryphen wird vom Tode Marias folgendes berichtet: Als Maria im Sterben lag, wurden die Apostel an ihr Totenlager geholt. Sie beerdigten die Gottesmutter und schlossen das Grab mit einem großen Stein. Doch fast unmittelbar danach erschien Jesus selbst mit seinen Engeln, rollte den Stein weg und brachte seine Mutter in den Himmel – mit Leib und Seele. Am dritten Tag nach dem Begräbnis Marias besuchten die Apostel ihr Grab – doch dieses war völlig verlassen und ein aromatischer Duft nach Kräutern schlug ihnen entgegen. Im Grab selbst fanden sie Rosen und Lilien und rings um die Grabstelle wuchsen eine Vielfalt an Heilkräutern und Blumen, die Maria in ihrem Leben sehr geliebt hatte.

Der Brauch, am 15. August eine Andacht mit Kräuterweihe zu organisieren, hat im Reformationsland Sachsen an Tradition verloren. Kfd-Frauen möchten deshalb seit 2016 diesen Brauch in Leipzig wieder mit Leben füllen und gestalten eine Andacht in der St. Hedwigs-Kirche in Böhlitz-Ehrenberg. Diese Andacht ist offen für alle, gibt Erklärungen zu den Kräutern und bietet Sträuße zum Mitnehmen an.

Der Kräuterstrauß

Der Überlieferung nach gehört in die Mitte des Kräuterstraußes eine Rose. Sie steht der Legende nach für Maria. Weitere wichtige Kräuter sind Rosmarin (soll zum guten Schlaf verhelfen), Salbei (steht für Wohlstand, Weisheit und Erfolg) und Wermut, der den Bewohnern des Hauses Kraft, Mut und Schutz garantiert. Minze verspricht Gesundheit, Arnika schützt gegen Feuer und Hagel, die Kamille steht für Glück und Liebe und Getreide für das tägliche Brot. Weitere Kräuter können Johanniskraut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Tausendgüldenkraut, Eisenkraut, außerdem Wiesenknopf, Kamille, Thymian, Baldrian, Frauenmantel und Alant sein. Die geweihten Kräuter werden dann zu Hause als Trockenstrauß für ein Jahr aufgehängt.

Angelika Pohler, kfd-Sprecherin