Impuls für den Monat Juli: Beten ohne nachzulassen?

Beten ohne nachzulassen?
Ja, wie soll denn das gehen? Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Thessalonich fordert Paulus das jedenfalls (1 Thess 5,17). In der Tat, sich an Gott zu wenden, ihn in unseren Anliegen um Hilfe anzurufen und das auf die unterschiedlichste Weise, das gehört schon zum christlichen Glaubens-Lebensvollzug in unserer Kirche.

„Beten in der Meinung des Heiligen Vaters“ – eine Formulierung, die uns heute fremd geworden, aber deshalb nicht weniger als früher aktuell ist. Denn seit bereits 135 Jahren veröffentlichen die Päpste ihre Gebetsintentionen für jeden Monat des Jahres. Es ist daraus inzwischen ein weltweites Gebetsnetzwerk geworden (seit 2014).

Papst Franziskus sagt dazu: „Ich möchte dazu einladen, sich dem weltweiten Gebetsnetzwerk des Papstes anzuschließen das auch über die sozialen Netzwerke, die Gebetsmeinungen verbreitet, die ich jeden Monat der ganzen Kirche vorschlage. Auf diese Weise kann man das Apostolat des Gebets voranbringen und die Gemeinschaft wachsen lassen.“

Im Monat Juli zum Beispiel wird vorgeschlagen dafür zu beten, dass wir katholischen Christen die Feier der Eucharistie zur Mitte unseres Lebens machen, welche die menschlichen Beziehungen wandelt und zur Begegnung mit Gott und allen Menschen öffnet. Das Gebetsnetzwerk des Papstes stellt jeden Monat Themen in den Mittelpunkt, die Herausforderungen für Kirche und Welt darstellen: So stehen im Monat September Menschen im Fokus, die am Rande der Gesellschaft leben und im Dezember ist es die Gruppe der Menschen, die mit Behinderungen leben müssen.

Es geht dabei um mehr als ein kurzes Gebetsgedenken: Die vielfältigen Anliegen und die Menschen sollen im Alltag gleichsam mitgetragen werden. Das kann durch das persönliche Gebet, aber auch durch das fürbittende Gebet der Liturgie geschehen. Denn das Gebet setzt sich im Leben fort und drückt sich in verschiedenen Haltungen wie Dankbarkeit oder Bereitschaft zum Engagement aus. Letztendlich erweist sich eine Gebetsgemeinschaft auch in der Kirche als gemeindestiftend, die mit- und füreinander trägt.

Betet ohne Unterlass – das heißt wohl nicht, ich soll rund um die Uhr und in jedem Moment beten, aber es bedeutet vielmehr, die Hoffnung nicht aufgeben. Und nicht aufzuhören, Gott zuzutrauen, dass er das Leben wenden kann.

Beten ohne Unterlass heißt dann wohl auch: Hört nicht auf, Ihm zu vertrauen.

Klaus Metsch