Oase in der Fastenzeit: Offene Kirche in Grünau

Die Fastenzeit ist eine wunderbare Gelegenheit zur Selbstfürsorge. Im Gedicht „Schale der Liebe“ von Bernhard de Clairvaux heißt es: „Zuerst anfüllen und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen.“

Ein Raum, die eigene Schale der Liebe anzufüllen, bietet sich in der Zeit vor Ostern in der Kirche von St. Martin im Kolpingweg 1 in Grünau, wenn die Türen am 5. März und am 2. April, jeweils von 18 bis 20 Uhr, zur „Offenen Kirche“ geöffnet werden.

Ankommen, zur Ruhe finden, auftanken: Alle sind herzlich eingeladen, einfach da zu sein und eine Zeit des Gebets und der Stille in getragener Atmosphäre bei ruhiger Musik zu erleben. Dabei steht die Kirche nicht nur den Menschen unserer Pfarrei offen, sondern allen Leipzigerinnen und Leipzigern, die eine Oase in der Fastenzeit suchen. Bitte weitersagen!

Die Schale der Liebe

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal,
der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,
während jene wartet, bis sie gefüllt ist.

Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter.
Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott.

Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen, und dann ausgießen.

Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen.
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.
Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst, wem bist du dann gut?

Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle,

wenn nicht, schone dich.

(Bernhard de Clairvaux)