Geistlicher Impuls – Oktober 2023

In der Herbstzeit mehren sich die Tage, an denen wir den Weihetag der Kirchen begehen. Das sind Festtage für die Gemeinden, die sich dort versammeln und dort ihren Mittelpunkt haben.

Einen solchen Tag konnten wir am 17. Sept. erleben, an dem wir Leipziger den 100. Jahrestag der Erhebung der Trinitatiskirche zur Propstei von Leipzig feierten. Unter „Propstei“ ist zu verstehen, dass sie den Vorsitz der Leipziger Kirchgemeinden übertragen bekamen.

Solche Tage sind bedenkenswert: Stellen wir doch fest, dass wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen deutlichen Rückgang an „Gläubigen“ haben, dass wir weniger werden. Viele kommen nicht mehr zu den Gottesdiensten und den anderen Zusammenkünften. Die Zahl derer, die sich zur Gemeinde zählen, ist überschaubar geworden.

Das erstaunt nicht: Das Erscheinungsbild der Kirche ist in der Öffentlichkeit und den Christen selbst erheblich gesunken. Ursache dafür ist auch, dass der Absolutheitsanspruch der Kirche – also der rechte Glaube – nicht mit dem rechten Tun übereinstimmt. Anspruch und Wirklichkeit widersprechen sich.

Das schmerzt alle, die sich von der Nachfolge Christ angesprochen fühlen. Alle, die auf eine Veränderung, auf eine Erneuerung im Geist Jesu hoffen und an den Strukturen der Kirche sehr leiden.

Es wird sichtbar, dass die Kirche nur in ihrem Haupt Jesu Christus heilig ist, nicht in ihren Mitgliedern, egal in welchen Funktionen!

Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Philippi – und dass sollten wir alle, die auf der Suche nach Gott sind, immer vor Augen haben: Schwestern und Brüder! Wenn es eine Ermahnung in Christus gibt, einen Zuspruch aus Liebe… dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig, einträchtig. … Sondern in Demut schätze einer den anderen höher als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen. Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesu entspricht.

Konrad Pohler