Geistlicher Impuls: Monat März

„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ (nach Gen 3,19).

Jedes Jahr hören wir an Aschermittwoch diese Worte und werden dabei mit dem Aschekreuz bezeichnet. In Anlehnung an die Schöpfungserzählung im Buch Genesis soll uns die Vergänglichkeit unseres menschlichen Lebens vor Augen geführt werden. Die Fastenzeit gilt damit als Einladung, sich auf das Wichtige und Eigentliche zu besinnen, um das Wesentliche im Leben nicht zu verpassen oder zu übertönen.

Obwohl dieser Hinweis auf die eigene Endlichkeit und Sterblichkeit nicht sehr aufmunternd klingen mag, ist für mich dieser Satz zu einem sehr wichtigen Begleiter und Trostspender geworden. Gerade, wenn ich „Umkehr“ einmal im wörtlichen Sinne verstehe und den Satz „umgekehrt“ lese. Dann gilt während unseres Lebens auch: „Bedenke Staub, dass du Mensch bist!“ Das drückt echte Größe aus.

Ein aus Sternenstaub geformter Planet im Universum bringt Leben hervor: junges Grün, Bäume mit Früchten, Vögel des Himmels, Wasser- und Landbewohner und nicht zuletzt den Menschen. Als Menschen sind wir vermutlich der einzige Teil des unüberschaubaren Staubs im Universum, der Bewusstsein erlangt hat, der die Schönheit der Schöpfung erkennen und den Schöpfer singend und betend lobpreisen kann.

Hierin liegt für mich ein wahres Wunder, das zur Einsicht und Umkehr ruft: Dass wir an jedem Aschermittwoch neu bedenken können, dass wir durch Gottes Macht aus totem Staub zu lebendigen Menschen wurden! Es lohnt sich, diesem gar nicht selbstverständlichen Menschsein nachzugehen und sich auf die Suche nach dem wahrhaft Menschlichen zu machen:

Dazu gehören sicher unsere Fähigkeit, mit allem, was uns umgibt, in Beziehung zu treten, Erfahrungen zu reflektieren und das eigene Leben in Freiheit gestalten zu können. Im Nachdenken über dieses Menschsein fühle ich mich als Geschöpf Gottes immer wieder zu echter Menschlichkeit und damit Mitmenschlichkeit herausgefordert.

Wir alle sind als getaufte Christinnen und Christen auch in dieser Zeit besonders gefragt, uns für die Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit in unserem Zusammenleben stark zu machen und Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu suchen. Was kann das für mich, meine Familie, unsere Gemeinde und darüber hinaus heißen?

Der Anfang liegt dabei nicht zuletzt in der Umkehr und im Staunen: „Bedenke Staub, dass du Mensch bist!“

Quelle: Vinzenz Hruschka

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