Geistlicher Impuls: Monat April

In der Mitte des Monats April feiern wir die Hochfeste der Kirche: Palmsonntag, Karfreitag und Ostern.

Der Palmsonntag ist das Tor in die Karwoche, die „Große Heilige Woche“. Sie bereitet uns vor, Jesu Weg zum Kreuz und in die österliche Auferstehung mitzugehen.

Wir werden mit nach Jerusalem geholt, rufen Hosianna, stehen neben Petrus, der seinen Herrn verleugnet, erleben die, die plötzlich „kreuzige ihn“ schreien, sind in der Nähe, wenn Maria unter dem Kreuz steht und unter denen, die sich verdrücken.
Am Karfreitag steht das Kreuz, das Schreckenszeichen des Todes im Mittelpunkt. Der Tod ist die größte Irritation, gegen die der Mensch bis heute – und das wird wohl so bleiben – kein Gegenmittel gefunden hat. Ratlosigkeit und Wortlosigkeit beherrschen diesen Tag.

Wenn wir glauben, dass Jesus – Gott selbst – da ist, der den Todeskampf auf sich nimmt, können wir den Skandal des Kreuzes aushalten und seine Fruchtbarkeit für uns und die Zukunft verstehen. Dabei wird uns jedoch das Kopfschütteln und das Unverständnis der Zeitgenossen nicht erspart bleiben.

Am Beginn des Frühlings, wenn uns schon das erste Grün eine Ahnung vom erwachenden Leben schenkt, feiern wir die Auferstehung Jesu, der den Tod überwunden und neues, unvergängliches Leben in diese Welt gebracht hat. Die Überwindung des Todes, was wir an Ostern feiern, ist ein Ereignis, das alles bisher Geschehene übersteigt und zeigt, dass das Unmögliche wirklich wahr geworden ist: Unser Leben hat eine Zukunft, die kein Ende kennt.

Am Sonntag nach Ostern, dem sogenannten „Weißen Sonntag“ gehen 52 Kinder unserer Gemeinde zum ersten Mal zur Hl. Kommunion. Sie nehmen damit an der vornehmsten Aufgabe der Gemeinde, der Feier der Danksagung und der Mahlgemeinschaft mit Christus teil: EIN HOCHFEST FÜR UNSERE GEMEINDE.

In unseren Tagen haben wir fassungslos die schrecklichen Bilder des Krieges in der Ukraine vor Augen. Ebenso die Not und das Schicksal der Menschen in den Ländern der Erde, in denen Krieg, Terror, Gewalt und Unterdrückung herrscht.
In den Leidenswegen der Menschen in der Ukraine und in allen Lebenswegen unserer Zeit spiegelt sich dar Kreuzweg Jesu wider. Jesus von Nazareth geht ihren Weg mit. Seine Gegenwart will uns Mut machen zur aktiven Solidarität mit allen Leidenden. Wir rufen zu dir: Komm und bewege unsere Welt zum Frieden.

Quelle: K. Pohler


Es ist Krieg. Ein ratloser Psalm. (von Stephan Wahl, 24.02.2022)
Aufgeschreckt bin ich, Ewiger, reibe mir zitternd die Augen,
ein Traum muss es sein, ein schrecklicher, ein Alptraum.

Entsetzt höre ich die Nachrichten, kann es nicht fassen,
Soldaten marschieren, kämpfen und sterben. Es ist Krieg.

Der Wahn eines Mächtigen treibt sie zu schändlichem Tun,
mit Lügen hat er sie aufgehetzt, mit dem Gift seiner Hassreden.

In den Kampf wirft er sie, missbraucht ihre Jugend, missbraucht ihre Kraft,
erobern sollen sie, töten sollen sie, sein Befehl ist eiskalt.

Seine Nachbarn hat er zu Feinden erklärt, ein Zerrbild gemalt,
in den dunkelsten Farben seiner wirren Machtfantasien.

Niemand wagt ihm zu widersprechen, seine Claqueure halten still,
ein Marionettentheater umgibt ihn, das er höhnisch bespielt.

Seine Bosheit hat Raffinesse, listig und schamlos geht er voran,
die Versuche ihn umzustimmen ließ er ins Leere laufen,

umsonst sind sie angereist aus besorgten Ländern,
Friedensappelle und Warnungen ließen ihn kalt.

Angst und Schrecken verbreiten sich, blankes Entsetzen,
wie viele Verletzte wird es geben, wieviel Tote?

Wann wird die gefräßige Gier des Tyrannen gesättigt sein,
wann der Blutstrom versiegen, wann werden die Waffen schweigen?

Hilflos starre ich auf die Bilder und Meldungen,
meine Fäuste voll Wut, in meinen Augen regnet es.

Fahr den Kriegstreibern in die Parade, Ewiger. Allen!
Leg ihnen das Handwerk, lass sie straucheln und fallen.

Wecke den Mut und den Widerstand der Rückgrat-Starken,
lass das Volk sich erheben und die Verbrecher entlarven.

Nicht entmutigen lassen sollen sich alle, die an den Frieden glauben,
die unverdrossen ihre Stimme erheben, für Verführer immun sind.

Sei unter denen, die nicht schweigen, die nicht wegschauen,
die nicht achselzuckend sagen, was kann ich schon bewirken.

Höre unser Beten, unser Schreien, es töne in Deinen Ohren,
unsere Angst um die Welt unserer Kinder und Kindeskinder.

Sie hast Du uns in die Hände gegeben, Deine Welt ist die unsrige,
In die die Hände fallen soll sie nicht den Machthungrigen ohne Gewissen.

Nie werde ich verstehen, warum Du dem allen nur zusiehst,
Deine Hand nicht eingreift und die Tyrannen zerschmettert.

Mach Dich gefasst auf meine zornigen Fragen, wenn wir uns sehen werden,
später, in diesem rätselhaften Danach, Deinem geheimnisumwobenen Himmel.

Dann will ich Antworten, will Erlösung und endgültigen Frieden,
jetzt aber will ich nicht aufgeben, zu tun was, ich tun kann,

damit wir jetzt und auch künftig den Namen verdienen,
den wir so selbstverständlich als unseren eigenen tragen,

und ehrlich und glaubwürdig und unverhärtet berührbar,
als menschlicher Mensch unter menschlichen Menschen leben.