Bewahrung der Schöpfung: Energieverbrauch senken

„Der völkerrechtswidrige Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine hat die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft.“ Mit diesem Satz beginnt die Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen. Obwohl der furchtbare Krieg in Europa unser Leben nicht unmittelbar bedroht, wirkt er sich doch auf den Alltag in Deutschland aus.

Für uns als Christen stellt sich die Frage des Energieverbrauchs nicht erst seit der gegenwärtigen Krise. Der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung umfasst auch die Herausforderung, die Verbrennung fossiler Rohstoffe zu reduzieren. Hinzu kommen immense Kostensteigerungen, die für die Pfarrei langfristig existenzbedrohend sind.

Vor dem Hintergrund dieser politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen müssen wir in diesem Herbst und Winter verstärkt nach Wegen suchen, um den Energieverbrauch vernünftig zu reduzieren. So verpflichten uns die Verordnungen der Bundesregierung, das Heizen der Arbeitsräume auf höchstens 19 Grad Celsius zu beschränken. Gemeinschaftsflächen, die nicht dem Aufenthalt von Personen dienen, dürfen überhaupt nicht beheizt werden.

Darüber hinaus bittet der Kirchenvorstand alle Ortsgemeinden, möglichst Energie zu sparen und den Gasverbrauch zu reduzieren, ohne dabei jedoch die Gesundheit der Gemeinden oder den Zustand der Gebäude zu gefährden. Die Beheizung von Kirchen ist in der Regel bauphysikalisch nicht erforderlich, sondern eine Frage der Behaglichkeit. Außerdem können die Ortskirchenräte selbstständig entscheiden, ob die Sitzungen während der Heizperiode online stattfinden sollten. Weitere konkrete Vorschläge für Einsparmöglichkeiten können an kirchenvorstand@pfarrei-philipp-neri-leipzig.de gerichtet werden.

Die gegenwärtige Krise unterstreicht die moralische Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung durch die Reduzierung des Energieverbrauchs. Angesichts des unsagbaren Leids der ukrainischen und der russischen Bevölkerung scheint es zumutbar zu sein, dass wir einen Beitrag für das Allgemeinwohl erbringen.

Paul Cerny